2017 Auf Luthers Spuren

Von geschundener Landschaft zum Seenland

Diesen Blog hätte es garnicht gegeben, wenn ich Hermine gestern nicht beim EDEKA getroffen hätte. Habe ich aber doch und sie sagte, ich müsse unbedingt von unserer Tour schreiben.

Hier ist er also, mein Bericht über unsere Tour auf Luthers Spuren. Wie es dazu kam? Am Reformationssommer 2017 zum 500. Jubiläum der Thesen von Martin Luther kann ich nicht vorbei gehen. In den letzten Wochen habe ich mehrere Vorträge besucht, eine Führung mitgemacht, alles in mich aufgesaugt, was ich finden konnte. Meine Kollegin Anke hat mich mit Material versorgt aus erster Hand, weil sie in der Barfüßerkirche in Augsburg beruflich und ehrenamtlich engagiert ist. Dass in diese Woche unserer Tour auch noch der Evangelische Kirchentag fällt ist der absolute Wahnsinn.

Aber heute sind wir erst mal in Leipzig gestartet.

Die Strecke führte ganz entspannt durch kleine Dörfer. Sehr kleine Dörfer. Bis zum Nachmittag sind wir nicht mal einem Laden oder einem Café begegnet. Es waren auch nirgends Menschen auf der Straße und die Häuser zur Straße hin wie abgeriegelt. Komisch.

Alte Straßenzüge, die an die DDR-Zeit erinnern sieht man fast nicht mehr. Es sind ja nun auch bald 30 Jahre vorbei. Hier habe ich noch eine Straße entdeckt.

Das muss auch mal gesagt werden und zwar den Wessis, die immer behaupten, der Osten hätte lauter teure Straßen bekommen und im Westen wären sie viel schlechter: Es gibt auch Straßen mit Schlaglöchern! Diese hier war voll davon und vollkommen zusammengeflickt.

Die Namen der Dörfer sind so ganz anders als bei uns und meistens enden sie mit „itz“. Kein Witz!

Ich hätte am liebsten alle Ortsschilder fotografiert. Aber das Thema des Tages war heute die Seenlandschaft, die entstanden ist, als die riesigen Krater, die der Tageabbau der Kohle hinterlassen hat, mit Wasser geflutet wurden.

Die riesigen Bagger haben bis 1992 einen ganzen Landstrich verwüstet und die Natur vernichtet. Langsam kommt die Natur zurück. Man sieht vor allem widerstandsfähige Bäume wie Kiefer und Birken, dazwischen leuchtender Ginster.

Bitterfeld, wegen ihrer Verunreinigungen aus der Chemieindustrie einst die schmutzigste Stadt Europas, nütut den Großen Goitzesee, ebenfalls eine ehemalige Bergbaugrube, als Freizeitparadies. Oben der Große Pegelturm, unten die Wasserfront.

Paddeln auf dem Muldestausee

See- und Waldresort am Gröberner See. Während des Kohleabbaus wurde ein 100.000 Jahre alter Waldelefant gefunden, aber nicht der auf dem Foto :))

Hier lassen wir es uns richtig gut gehen. Sauna mit Blick auf den See.

Das war mein Bericht unseres ersten Tages. Ich habe jetzt schon so viele zum Erzählen und dabei dachte ich, darüber zu Schreiben wäre nicht interessant genug. Danke, Hermine!