UNESCO Welterbe wohin man schaut
Sind wir hier in einem Hotspot der Geschichte, Kultur und Natur? Auf Schritt und Tritt begegnen wir einem Schild mit dem Hinweis auf ein UNESCO-Welterbe. Der Blick ins Internet bestätigt unser Gefühl: Sachsen-Anhalt ist das Bundesland mit der höchsten Dichte an UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.
In Wittenberg waren es vier: Die Luthergedenkstätten Lutherhaus, Schlosskirche, Stadtkirche St. Marien und das Melanchthonhaus.
Wittenberg verließen wir heute über die Elbebrücke.
Der Blick zurück zeigt die Stadtkirche St. Marien und die Festwiese, zu der am Samstagabend die Kirchentagsbesucher aus allen beteiligten Städten strömen werden. Am Abend werden dort Taize-Gesänge erklingen und am Sonntag beim Abschlussgottesdienst feiern alle ein riesiges Fest des Glaubens.
Wir radeln weiter auf dem Elberadweg, der uns nach Wörlitz führt. Dort beginnt das Gartenreich Dessau-Wörlitz (UNESCO-Welterbe).
Es gibt mehrere Parks und Schlösser. Wir haben natürlich nicht alle besucht, aber hier ein paar Eindrücke.
Was Kurfürst Leopold III. Friedrich Franz uns da als Erbe hinterlassen hat muss aber auch erhalten und gepflegt werden. Das ist keine leichte Aufgabe.
Weiter geht es mit den UNESCO-Welterbestätten. Wir sind in Dessau angekommen und neben dem Gartenreich sind die Stätten des Bauhaus ebenfalls UNESCO-Welterbe.
Jetzt muss ich gestehen, dass ich nicht zum ersten Mal mit dem Bauhaus in Berührung komme und mir jedesmal der Zugang dazu schwer fällt. Deshalb haben wir heute eine Führung gemacht.
Am Anfang schien es auch so, dass es nur um Architektur geht. Dann las ich davon, dass das Bauhaus in Dessau eine Schule war und die Lehrer und Schüler sich mit dem veränderten Leben der Menschen durch die Industriealisierung beschäftigten.
Sie suchten Lösungen (Formen, Materialien, Design, Herstellungsweisen) für die Anforderungen der Moderne, beschäftigten sich aber auch mit Kunst und Theater. 1933 mussten die Schule in Dessau und Häuser in anderen Städten auf Drängen der NSDAP geschlossen werden.
Die Bauhaus-Leute wurden verfolgt, machten sich in der Masse unsichtbar oder gingen ins Ausland, wo sie sehr gefragt waren.
Besonders interessant fand ich die Sonderausstellung, die zeigt, wie sich das Bauhaus-Gedankengut in Lösungen fortsetzt, die wir in der heutigen Zeit dringend brauchen, wie z. B. beim Recyceln unseres Plastikmülls.
Elemente des Bauhausstils finden sich auch am Gebäude des Umweltbundesamtes hier in Dessau.
Ein modernes, energiearmes Gebäude. Wie es sich für das Umweltbundesamt gehört. Vielleicht zählen in der Zukunft solche Werte um ein UNESCO Welterbe zu werden.
Wir starten morgen nach Magdeburg und fahren durch das UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittelelbe und wenn wir in Eisleben sind, dann gibt es auch wieder Luther und UNESCO. Aber davon später mehr.



















