Hadrian’s Wall
55 v. Chr. führte Julius Cäsar eine militärische Expedition über den Ärmelkanal, doch die Eroberung gelang ihm nicht. Ab 43 n. Chr. nahm dann Kaiser Claudius die Insel in Besitz, doch es gelang den Römer nicht, das heutige Schottland zu unterwerfen. Ab dem Jahr 121 ließ Kaiser Hadrian eine Mauer zwischen der West- und der Ostküste errichten, um die nördliche Grenze des Imperiums zu markieren.

Die Mauer wurde entland einer Kette von 13 Forts gebaut. Sie war 122 km lang, 5 m hoch und 3 m breit. In Abständen von 1,5 km entstanden 80 kleinere Forts. Dazwischen standen zusätzlich zwei Wachtürme.

Schätzungsweise 10.000 Soldaten bewachten die nördlichste Grenze des römischen Reiches.

An einigen Stellen sind Originalteile des Hadrian’s Walls erhalten sowie Reste von Wachtürmen, Forts und Siedlungen.

Das Fort Vindolanda entstand 40 Jahre vor dem Bau der Mauer.

Die Ausgrabungen sind noch nicht abgeschlossen und bringen immer wieder sensationelle Fundstücke, wie eine Perücke, Schuhe und Tafelgeschirr ans Licht.


Besucherzentren und Museen informieren über diese alte Grenze. Mich hat dies alles sehr beeindruckt. Ich stelle mir vor, welche Ausmaße das Römische Reich zur Zeit Jesu hatte.

Die im 18. Jh. gebaute Militärstraße B 6318 ist vollkommen gerade in einer Linie gebaut. Das sieht vor vollem auf Landkarten sehr merkwürdig aus.

Der Radweg Hadrian’s Wall führt direkt an der Mauer und den Ausgrabungsstätten vorbei.


Es gibt auch einen Wanderweg. Er ist wohl sehr beliebt, denn wir haben viele Wanderer getroffen.

Thema ist dabei immer das Wetter und das war die letzten beiden Tage garnicht freundlich. Gestern hat es sehr gestürmt mit Windböen mit bis zu 70 km/h. Am Morgen lagen viele Äste auf der Straße. Solange der Sturm von vorne oder der Seite bläst war das Fahren recht anstrengend und gefährlich. Ständig sind Lücken in den Hecken und Steinmauern und dann erwischt es einen mit voller Breitseite.


Wir wollten gestern unser Zelt aufschlagen, haben aber dann wegen dem Sturm doch in einem Raum für Wanderer auf dem Zeltplatz übernachtet. Das war gut so, denn in der Nacht hat es geregnet.

Wir haben ein Paar aus den Niederlanden getroffen. Sie sind erst vor ein paar Tagen mit der Fähre in Newcastle-upon-Tyne angekommen und wollen die Westküste Schottlands hochfahren. Weil Reiseradler hier so selten sind, habe ich sie gefragt, ob ich ein Foto von ihnen machen darf. Sie haben gestern beim Sturm eine Pause eingelegt. Verständlich, denn sie radeln gegen den Wind nach Westen.

In Hexham sind noch Reste von starken Befestigungsmauern zu sehen, aus der Zeit, als die Bevölkerung gegen Übergriffe aus Schottland schützen musste.

Da haben sich die Zeiten inzwischen Gott sei Dank geändert. Der Handel und die Wirtschaft haben doch wohl auch ihre guten Seiten.

Die Preise für Lebensmittel sind in England niedrig. Alle Schalen mit Obst kosten 1 Pfund. Das sind 1,15 Euro.

Seit wir auf den Hadrian’s Wall Weg gestoßen sind, begleiten uns orangefarbene Pfeile. Sie sind für den Ultralauf, der am Samstag hier stattfindet. 69 Meilen, also 110 Kilometer an einem Tag. Start ist an der Westküste, Ziel Newcastle-upon-Tyne. Wahnsinn!



