Sokcho

Wir haben uns heute Vormittag am Busterminal von Seoul verabschiedet, und hoffen, am Ende unserer Rundreise noch ein paar Tage Zeit in dieser Stadt der Extreme verbringen zu können. Mit dem Bus sind wir nach Sokcho im Osten des Landes gefahren.

Die Busse sind sehr bequem. Es gibt eine Doppelreihe und eine Reihe mit Einzelsitzen. So sind die Plätze recht groß. Auf die Minute genau ist er losgefahren.

Wohnsilos um Seoul. Irgendwo müssen die vielen Menschen ja schlafen.


Der Bus fuhr die 176 km von Seoul nach Sokcho direkt, mit nur einem kurzen Stopp auf einem Rastplatz. Die Strecke führte durch eine schöne Berglandschaft. Allerdings konnte man darauf nur immer einen schnellen Blick werfen. Wir fuhren durch unzählige Tunnels. Kürzere und sehr lange. Wir fuhren mehr in Tunnels als draußen. Was für eine Autobahn. Horst würde sagen, dass wir Deutschen für den Bau einer solchen Straße mindestens 20 Jahre bräuchten.

Kurz vor der Küste wurde es flacher.


Sokcho ist eine kleine Stadt mit einem Fischereihafen am Ostmeer. Eigentlich heißt es Japanisches Meer, aber die Koreaner weigern sich, diese Bezeichnung zu verwenden und sagen Ostmeer. Verständlich bei den leidvollen Erfahrungen mit dem feindlichen Nachbarn Japan. 1910 bis 1945 war Korea eine japanische Kolonie.
Hier wird Fisch gefangen.

Hier wird er zubereitet.

Und auf der anderen Seite wird gegessen.

Alles dreht sich um Fisch.



Und andere Meeresbewohner.

Frauen verkaufen ein bisschen Gemüse und anderes. Ich schreibe „anderes“, weil ich vieles davon nicht (er)kenne.


Hinweis auf Tsunami-Schutzzone.

Ich hätte es mir denken können. In der letzten Woche vor unserer Abreise habe ich vorgeschlagen, doch noch Internationale Führerscheine zu holen. Ich dachte, wenn wir mal gar nicht weiterkommen, dann können wir uns ein Auto leihen. Was macht Alex? Er hat jetzt gleich ein Auto ausgeliehen. Ja, natürlich, so kommen wir an die entlegenen Orte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht oder nicht zu erreichen sind. Aber das Fahren hier ist nicht gerade einfach. Zum Glück hat das Auto ein englisches Navi. Nur die Ampeln sind mir noch ein Rätsel. Selbstverständlich ist es ein Hyundai.

Im Parkhaus des Supermarkts. Jeder Parkplatz hat eine Kontrollleuchte grün oder rot, Platz frei oder besetzt. Außerdem ist auf jedem Parkplatz ein Bremsklotz, damit jeder richtig steht.

Die Preise im Supermarkt waren horrend teuer. 8 Euro für 1 kg Mandarinen, 6 Euro für 500 Gramm Tomaten. Auf dem Markt heute waren die Preise auch unverschämt teuer, bis ich gemerkt habe, dass dies die Ausgangspreise sind. Es wird erwartet, dass man handelt. Habe ich dann auch erfolgreich gemacht und plötzlich kostete das Essen nur noch halb so viel. Aber im Supermarkt wird man doch nicht auch noch handeln müssen?


Zum Abendessen gab es Bibimbap mit Wildgemüse. Außer dem Reis (und dem Spiegelei, das vorher drauf lag) ist alles kalt. In den Schälchen sind Sojasprossen, eingelegter Bleichsellerie, Kimchi (eingelegter Chinakohl, gibt es zu jedem Essen), eingelegter Rettich, kleine Fischchen (links außen), schwarze Bohnen oder Kerne (keine Ahnung was das war), Gurken (ganz normale), Reis, Sojasoße und in der großen Schüssel verschiedenes Unbekannte.
Die beiden Männer links scheinen sich über mich zu amüsieren. Vielleicht haben sie gesehen, wie ich mich mit den Metall-Essstäbchen abgemüht habe. Das ist nämlich noch eine Kategorie schwieriger als mit Holzstäbchen.


