Seoraksan Nationalpark
Südkorea ist etwa so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Es hat 21 Nationalparks. Wir waren heute im Seoraksan Nationalpark wandern. Deshalb haben wir uns für zwei Nächte eine Unterkunft in der Nähe des Parkeingangs gesucht.

Das Seoraksan Park Resort hat schon ein paar Tage erlebt. Es gibt keine Bettwäsche (gut, dass ich meinen Hüttenschlafsack dabei habe), aber ein eigenes Badezimmer mit Badewanne. Leider war das Wasser fürs Baden nicht warm genug.
Der Speisesaal lässt auf viele Besucher schließen. Heute waren wir allein.

Dieses Frühstück gibt es kostenlos.

Die Marmelade ist in einem patentierten Schälchen verpackt. Man muss die beiden Hälften zusammendrücken, dann fließt aus dem Deckel die Marmelade heraus.

Die Tischdecke scheint ein Patent dieser Gegend zu sein. Haben wir gestern Abend schon gesehen. Ist ziemlich praktisch. Mehrere Lagen Folie werden übereinander an den Tisch getackert. Nach dem Essen wird einfach die oberste Folie abgerissen.

Doch jetzt geht es los zum Nationalpark.

Ich verschone euch mit vielen Infos. Kommt einfach mit.

Zuerst sind wir mit der Seilbahn auf einen Berg gefahren.


Wie viele andere auch.

Wieder unten starteten wir unsere Wanderung zu zwei Wasserfällen (3 Stunden). Schade, dass ich hier keine Töne wiedergeben kann, denn das Rauschen des Wassers begleitete uns die ganze Zeit.


Biryong Pokpo Wasserfall

Der Weg zum zweiten Wasserfall führte steil nach oben. Bei uns wäre hier ein Klettersteig. Hier ist eine 400 Meter hohe steile Treppe. Das war vielleicht anstrengend!

Endlich oben.

Seht ihr den Towangseong-Wasserfall? In der Mitte des Bildes fällt er oben vom Grat am Berg hinab.

Von hier oben sieht man bis Sokcho. Das ist schon gigantisch, wenn Meer und Berge so nahe beieinander sind.

Und dann ging’s wieder zurück nach unten.


Die Streifenhörnchen sind so putzig.


Nach einer Pause mit Kaffee und Ginsengtee wanderten wir weiter in den Park hinein. Der Weg führte vorbei an einem Buddha.

Das Innere des Buddha birgt Reliquien des historischen Buddha Shakyamuni, nämlich drei Stücke seines Sari. Ein Geschenk der birmesischen Regierung.




Am Hang breitet sich der buddhistische Tempel Sinheungsa aus, der bereits 652 gegründet wurde. Die Tempelanlage wurde allerdings mehrfach erweitert. Auch jetzt haben wir Baustellen neuer Gebäude gesehen.




Der Weg führte durch ein wildes Flusstal.




Der gleiche Weg führte uns wieder zurück.
Was ich euch aber unbedingt noch erzählen möchte: Wir haben heute unglaublich viele Leute getroffen. Ein Paar aus Berlin, eine Familie aus Frankreich, drei Wanderer aus Israel. Das ist einfach, denn sie alle sehen ja nicht asiatisch aus. Das funktioniert aber auch andersrum. Auch wir werden angesprochen und gefragt, woher wir kommen. Wenn wir dann sagen „Germany“ fangen die Koreaner an zu strahlen. Wir haben ein großes Ansehen hier. Ein Mann erzählte gleich stolz, dass er nächste Woche nach Deutschland fliegt. Auch München und Nürnberg stehen auf seinem Reiseplan. Er hatte seine ganze Familie dabei. Sein Vater und seine Frau zeigen auf dem Foto übrigens mit den Fingern ein altes koreanisches Freundschaftszeichen.

Später fragte uns wieder ein Koreaner, woher wir kommen. Beim Zauberwort „Germany“ lachte er, denn er war gerade dabei für nächste Woche ein Hotel in Deutschland zu buchen (ja hier im Park mit seinem Samsung). Er fliegt zur Anuga nach Köln (Lebensmittelmesse). Im Januar wird er nach München zur ISPO fliegen (Internationale Sportmesse). Dies wären seine beiden Geschäftsbereiche, sagte er.

Als wir später beim Abendessen saßen, kam er wieder vorbei. Wir haben zwei Stunden geredet. Über Korea, Deutschland, Japan, China und die USA. Die Koreaner bewundern die Deutschen wegen unserem Wissen im Maschinenbau. Deutschland hätte Südkorea beim Aufbau ihrer Wirtschaft geholfen. Viele Koreaner studierten in Europa und holten sich so die Kenntnisse für die heimische Industrie. Er selbst hat in Madrid studiert. Geschätzt werden auch unsere Kultur und unser Charakter. Mehrmals betonte er, dass wir uns entschuldigen und um Verzeihung bitten können (für die Ereignisse des Weltkrieges). Angela Merkel ist sehr angesehen. Ich könnte jetzt unendlich viel schreiben, denn in zwei Stunden gibt es viel zu erzählen (z. B. dass sich eine Stunde von hier, in Nordkorea, eine Atomwaffenfabrik befindet). Als wir uns endlich trennten, haben wir uns für unsere letzten Tage in Seoul verabredet. Genauer gesagt, am 11.10. Dann ist er aus Deutschland zurück und wir den letzten Tag in Korea. Ach ja übrigens, die Autobahn, die wir gestern gefahren sind, wurde im letzten Jahr zur Olympiade fertiggestellt. Sie wurde in drei Jahren gebaut. Die Tunnels wurden alle gesprengt. Inzwischen waren deutsche Ingenieure hier um diese Technik zu lernen.
Es war dunkel, als wir uns endlich verabschiedeten. Ich habe schon ziemlich gefroren. Welch ein Glück, dass heute das Wasser richtig heiß war und so einem Bad nichts im Wege stand.


