2019 Südkorea

Drei Lehrer

Wir sind heute Jesus, Konfuzius und Buddha begegnet. Auch wenn sich die Lehren der drei unterscheiden, so treffen sie doch aufeinander und gehen manchmal ein Stück Weg gemeinsam.

Das Hahoe Folk Village ist ein Dorf. Die meisten Häuser sind bewohnt und in den Gärten und Äckern werden Gemüse, Reis, Süßkartoffel und Obst angebaut. Weil die Wurzeln des Dorfes in das 14. und 15. Jh. zurückreichen und es sich bis heute kaum verändert hat, wurde es zum UNESCO-Welterbe ernannt.

Mandarinen
Keine Ahnung
Reis
Reis
Peperoni
Rettiche und Chinakohl
Bohnen
Kürbisse
Baumwolle

Im Dorf gibt es einen Tempel und eine presbyterianische Kirche (reformierte Kirche, die in Schottland entstand).

Der Kirchenchor probte vor dem Gottesdienst. Obwohl in koreanischer Sprache gesungen wurde, hörten sich die Spirituals vertraut an.

Am Eingang kann man sich traditionelle Kleider ausleihen.

Generell sind die Koreaner zu warm angezogen. Bei 30°C sind die meisten noch langärmlig. Sie tragen dann einen Sonnenschirm mit oder fächeln sich Luft zu. Gestern im Theater hatte ein Mädchen neben uns eine dicke Strumpfhosen an und ein langärmeliges Flanellkleid. Ihre Haare waren schweißnass. Die Mutter hatte einen elektrischen Ventilator zur Abkühlung dabei. Allerdings ist eine möglichst helle Haut in Korea ein Schönheitsideal. Vielleicht liegt es daran. Vor Hautkrebs sind sie jedenfalls geschützt.

Lotusblüten, allerdings schon verblüht und mit Samen

In der Nähe des Dorfes ist eine alte Konfuziusschule. Gegründet hat sie Ryu Unryong, der aus dem Dorf stammte.

Konfuzius war ein Philosoph. Er lebte ca. 500 v. Chr. in China. Seine Lehre prägte die Staats- und Soziallehre in China und beeinflusste über Jahrhunderte Politik und Moral des Landes. Sie wirkte sich auch auf die Politik und das Denken in Japan und Korea aus.

Viele seiner Sprüche sind bei uns bekannt.
* Der Weg ist das Ziel.
* Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.
* Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.

* Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu machen.
* Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen, um Fische zu fangen. Man muss das Netz dazu mitbringen.
* Wer ständig glücklich sein möchte, muss ich oft verändern.

Während unserer Tage in Korea habe ich immer wieder daran gedacht, Ausschau zu halten, ob ich in Korea auch das Land der Morgenstille finde. Hier war es zum ersten Mal ein bisschen still.

George W. Bush war auch hier.

Fehlt noch Buddha, der dritte im Bunde heute. Siddharta Gautama lebte ebenfalls 500 v. Chr. und zwar in Nordindien. Er wurde als „Buddha“ bezeichnet, was so viel bedeutet wie, der Erwachte.

Der Haeinsa Tempel liegt in den Bergen des Gayasan Nationalpark und ist für viele der schönste Tempel Koreas. Er umfasst mehrere Tempel, Schreine und Gebäude.

Der größte Schatz aber ist die Tripitaka Koreana, die weltgrößte erhaltene, in chinesischen Schriftzeichen verfasste, Bibliothek buddhistischer Texte. Die Bedeutung ist vergleichbar mit der von Bibel und Koran. Sowohl diese Bibliothek, als auch der Tempel selbst sind UNESCO-Welterbe.

Die 86.258 Druckstöcke aus Holz wurden zwischen 1236 und 1251 gefertigt und beinhalten keinen Schreibfehler. Sie sind in vier Hallen untergebracht, die ein Rechteck bilden.

Auch Mönche müssen mal Wäsche waschen.

Ein Zeichen möchte ich noch erklären, weil es immer mal wieder an einem Tempel zu sehen ist: Die Swastika.

Ein Kreuz mit vier nach rechts oder links abgewinkelten Armen. Es kann auch mit Punkten oder Ornamenten versehen sein. Solche Zeichen, das älteste von etwa 10.000 v. Chr., wurden in Europa und Asien, seltener in Amerika und Afrika gefunden. Im Hinduismus und Buddhismus wird das Zeichen als Glückssymbol verwendet.
Nachdem Ethnologen die Swastika in verschiedenen Kulturen des Altertums entdeckten, verklärten einige sie als Zeichen einer angeblichen indogermanischen Rasse der „Arier“. Die Nationalsozialisten machten ein nach rechts gewinkeltes und 45 Grad geneigtes Hakenkreuz 1920 zum Kennzeichen der NSDAP und 1935 zum zentralen Bestandteil der Flagge des Deutschen Reiches. Weil das Hakenkreuz Ideologie, Gewaltherrschaft und Verbrechen des Nationalsozialismus repräsentiert, ist seine Verwendung in Deutschland, Österreich und weiteren Staaten verboten. Deshalb irritiert es uns erst einmal, dieses Zeichen zu sehen.