Wild Atlantik Way

Der Wild Atlantic Way ist mit über 2.600 km Länge eine der längsten ausgewiesenen Küstenstraßen der Welt. Er beginnt am Ring of Kerry und schlängelt sich entlang der irischen Westküste hoch bis zur nordirischen Grenze. Wir folgen dem Wild Atlantik Way, fahren aber nicht jeden kleinen Bogen aus. 2.600 km wären doch zu viel und die kleinen Strässchen sind für unser Wohnmobil nicht geeignet.

Die Westküste ist spektakulär.

Fahrt mit der Fähre über die Shannonmündung.

Allerdings ist ein Sonntag, noch dazu ein so sonnig warmer nicht geeignet für einen kurzen Zwischenstopp. An der Küste gibt es zahlreiche Badeorte. An den Stränden ist alles zugeparkt. Autos, Busse, Caravans quälen sich durch die engen Straßen. Es überrascht mich immer wieder, wenn es doch ein Durchkommen gibt. Ich hätte gestern ein Foto machen sollen, als sie zwei Busse fast verkeilt haben. Dabei sind alle Beteiligten immer gelassen. Sie sind es gewohnt.

Auch außerhalb der Orte sind die Straßen eng und immer von Steinmauern gesäumt. Da wäre dann ein toller Ausblick, etwas, was ich euch zeigen möchte, doch nie kann man anhalten. Wenn dann irgendwann eine winzige Parkbucht kommt, ist alles schon vorüber.

Das bin ich von meinen Fahrradreisen einfach nicht gewöhnt. Da kann ich alle 50 m anhalten, wenn ich will. Hier wiederum Fahrrad zu fahren, möchte ich auf gar keinen Fall. Es gibt so gut wie keine Radwege (auch wenn das Schild so tut als ob). Die Straßen sind eng, wegen der Steinmauern können nicht einmal Fußgänger sicher gehen. Man sieht auch nur ganz wenige Fahrradfahrer. Die mit Gepäck sind, glaube ich, fast immer Deutsche, weil sie uns meistens zuwinken. Auch sie wirken gelassen. Radeln dahin und fünf Autos hinter ihnen her. Ja, so kann man auch Gelassenheit üben.

Die Cliffs of Moher. Über 8 km erstrecken sich die bis zu 214 m Steilklippen.

Sie sind wirklich sehr beeindruckend und zählen zu den Highlights von Irland.

Als Geheimtipp kann man sie aber nicht bezeichnen. Na ja, wie schon gesagt, es war ja Sonntag.

Die Landschaft ist nicht für Ackerbau geeignet sondern wird als Weideland genutzt. Ich denke mir, die Irische Butter, die ja sogar bei uns gut verkauft wird, muss ja irgendwo herkommen. Aber meistens sind es gar keine Kühe, sondern männliche Rinder. Essen denn die Iren so viel Irish Stew? Ach nein, das macht man ja aus Lammfleisch. Irish Beef ist hochwertiges Fleisch und wird bestimmt exportiert.

Die Region Burren gleicht einer Mondlandschaft. Zum Ende der Steinzeit ließen sich die nomadischen Sammler und Jäger hier nieder, rodeten die Wälder und begannen Ackerbau zu betreiben. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Kalksandsteinfelsen durch die Bodenerosion freigelegt.

Inzwischen haben sich arktische und alpine Planzen angesiedelt und es blühen sogar Orchideen.

Ein Wohnmobil hat wie alles Vor- und Nachteile. Gewöhnungsbedürftig ist es, mit einem so großen Gefährt unterwegs zu sein. Super ist, dass ich unterwegs sein und trotzdem jede Nacht in meinem eigenen Bett schlafen kann. Wir können einfach stehen bleiben und uns etwas zu Essen kochen. Abends brauchen wir kein Hotel und keinen Campingplatz zu suchen. Wir können die Nacht an einem schönen Strand verbringen.