2023 Die Spree

Im Spreewald

Gestern Abend haben wir Burg erreicht und somit den Südosten des Spreewalds. Heute sind wir nur 20 km geradelt, mitten hinein in den Spreewald. Dafür haben wir drei Stunden gebraucht (für alle Nichtradler: Das ist sehr, sehr lange), denn ich bin alle paar Meter stehen geblieben um zu schauen und zu fotografieren. Genau das hat mich letztes Jahr im Wohnmobil so genervt: Dass man erst einen Parkplatz suchen muss, um ein Foto machen zu können.

Hier ist der Hafen in Burg.

Vor ein paar Jahren habe ich diesen Zeitungsbericht ausgeschnitten, denn der Spreewald steht schon lange auf meiner Reiseliste.

Den Zeitungsbericht habe ich mitgenommen, und stellt euch vor, ich habe tatsächlich Tino Meier gesehen. Ich bin zu ihm hingegangen, hab gesagt, ich komme aus Bayern und dass ich von ihm in der Zeitung gelesen habe. Da hat er vielleicht gestaunt 😄

Im Spreewald teilt sich die Spree in hunderte Fließe, Gräben und Kanäle und bildet so ein für Außenstehende verwirrendes Wasserlabyrinth von etwa 1.500 Kilometern.

Knapp 500 Kilometer sind mit Kähnen befahrbar.

Noch mehr mit Kajaks.

Boote haben immer freie Fahrt.

Fahrräder müssen oben drüber.

Der Spreewald ist noch schöner, als ich ihn mir ohnehin vorgestellt hatte.

Ich denke die ganze Zeit an meinen Bruder Manfred. Das wäre seine Gegend.

Am Hafen in Lübbenau. Im Hintergrund ist das Schloss zu sehen. Gehörte einst Graf Wilhelm-Friedrich Rochus zu Lynar. Er wusste Bescheid über das Hitler-Attentat und wurde danach hingerichtet.

Am großen Hafen ist auch die Gurkenmeile.

Wir haben eine Gewürzgurke und eine Senfgurke aus dem Fass probiert. Es gibt noch Saure Gurken, Meerrettichgurken, Knoblauchgurken, Chiligurken. Und Gurkenlikör. Den haben wir auch getestet.

Die Gurke ist das berühmteste Gemüse des Spreewalds. Bereits vor 300 Jahren florierte der Handel so gut, dass große Gurkenladungen mit dem Kahn auf der Spree nach Berlin oder im Fuhrwerk nach Dresden transportiert wurden. Heutzutage werden Spreewälder Gurken sogar in den Nahen Osten geliefert. Es gibt rund 800 Landwirte, ein Drittel davon erzeugt Bio-Gurken.

Der Spreewald ist für mich vor allem mystisch. Deshalb gibt es jetzt noch eine kurze Gute-Nacht-Geschichte.

Der Wassermann ist der Herrscher der Fließe. Er lebt mit seinen bildschönen Töchtern im Wasserreich. Ab und zu mischen sie sich unter die Menschen an Land und treiben Handel auf den Märkten. Man erkennt den Nix einzig und allein an dem Saum seines Mantels, der immer dunkel und vollgesogen mit Wasser scheint. Die Töchter lieben es zu tanzen, weshalb sie sich besonders gern auf Volksfeste schleichen. Ich werde die nächsten Tage ganz besonders aufpassen, wenn ich auf Märkten oder Festen bin, und nach einem nassen Saum Ausschau halten.