Mark Brandenburg
In Lübbenau hatten wir ein Ferienzimmer am Brauhausgraben mit einem sehr schönen Garten direkt an einem Fließ. Die Vermieter hatten aber eine junge, ungestüme Labradorhündin. Wir sind Hunden gegenüber ängstlich und deshalb war das Rein- und Rausgehen unangenehm. Erst nach der Weiterreise habe ich festgestellt, dass ich gar kein Foto gemacht habe.

Unsere Route führte uns nun weiter nach Norden durch den Unterspreewald.

Morgens in den Spreeauen.

Rast

am Fließ

in Schlepzig.

Die Route führte vorbei an unzähligen Seen.

Die Seen bieten vielen Vögeln Rast- oder Brutplätze, z. B. Kranichen. Wir haben aber nur Schwäne und Graureiher gesehen.

Viele sind angelegte Teiche zur Fischzucht, die komplett abgelassen werden können.

37 Prozent Brandenburgs sind mit Wäldern bedeckt.

Vorwiegend Kiefernwälder. Manchmal schmuggelt sich eine Eiche dazwischen 😄 Tatsächlich habe ich unglaublich viele alte Eichen, aber auch Buchen und Eschen gesehen. Die Buchenurwälder wurden sogar in die Welterbeliste aufgenommen.

Und weite Heideflächen. Da kommt mir das Lied in den Sinn, das sie zum Finale des Kahnkorsos in Lübben gesungen haben.
Märkische Heide, märkischer Sand,
sind des Märkers Freude, sind sein Heimatland.
Uralte Eichen, dunkler Buchenhain,
grünende Birken umrahmen den Wiesenrain.
Steige hoch, du roter Adler, hoch über Sumpf und Sand,
hoch über dunkle Kiefernwälder, mein schönes Brandenburger Land.

Die Fließe verbinden sich nach und nach wieder zur Spree.

Flaches Land. Es gibt Regionen, die völlig unfruchtbar sind und sehr fruchtbare Gebiete. Mehr als 16 Prozent werden durch ökologische Landwirtschaft erzeugt. Damit nimmt Brandenburg eine Vorreiterrolle in Deutschland ein.

Der Spreeradweg ist oft asphaltiert, aber manche Strecken sind anstrengend zu befahren, wie hier der Betonplattenweg, vermutlich aus DDR-Zeiten.

Und was ist das? Auch ein altes Pflaster?
Die Strecke ist immer einsam. Das wundert nicht bei einer Bevölkerungsdichte von 87 Einwohnern pro Quadratkilometer (Bayern 190). Damit ist Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte Bundesland.
Die einzige Großstadt ist die Landeshauptstadt Potsdam mit 186.000 Einwohnern. Brandenburg hat 2,6 Mio Einwohner, zusammen mit Berlin (Metropolregion Berlin/Brandenburg) 6 Mio. (Bayern hat 13,4 Mio Einwohner.)

In den Dörfern stehen auffallend viele Kriegerdenkmäler.

Es gibt noch Häuser im DDR-Beige.

Aber es wurde auch vieles noch Ältere bewahrt. Alles hat eben immer zwei Seiten.

Über den Scharmützelsee sind wir hochgefahren. Anscheinend eine beliebte Ferienregion für gut verdienende Berliner.

In Fürstenwalde haben wir übernachtet. Der Name der Stadt verspricht mehr als sie halten kann. Tatsächlich wurde zu DDR-Zeiten überlegt, die Stadt in Spreewalde umzubenennen, weil feudalistische Traditionen beseitigt werden sollten. Das hat das Innenministerium aber dann doch nicht genehmigt.

Auf gehts zur letzten Etappe.

Die Spree. Wobei sie hier eigentlich schon viel breiter wäre, aber es wurde ihr ein Kanal abgezweigt.

Tipp eines freundlichen Mannes am Weg: Die Kirche in Neu-Hartmannsdorf hat einen Altar aus Wachs. Leider war sie nicht geöffnet.
Im Brandenburg sind 80 Prozent konfessionslos (Bayern 20 Prozent).

Sein zweiter Tipp: Holly’s Café in Alt-Hartmannsdorf.

Die Kuchenbäckerin ist blind.

Sie hat heute schon so viele Kuchen gebacken. Ich habe mit ihr gesprochen. Sie ist blind bis auf einen ganz kleinen Punkt, für den sie dankbar ist. Sie sagt, außer backen kann sie nichts mehr tun. Hat mehrere Operationen und Krebs überstanden. Sie sagt, man darf sich nicht unterkriegen lassen. Das ist eine richtige Mut-mach-Geschichte.

Es ist nicht mehr weit bis zu unserem Ziel dieser Tour.

Die Ausblicke auf die Spree werden mondäner.


Yoga am Müggelsee

Nach dem Müggelsee fließt die Dahme in die Spree.

Hier ist der Endpunkt unserer Tour (und des offiziellen Spreeradwegs). In 23 Kilometern, in Berlin-Spandau, fließt die Spree in die Havel. Wir fahren aber nicht durch den Großstadtdschungel.

Es gibt noch einen weiteren Grund um hier zu bleiben in Berlin-Köpenick. Alex verbrachte hier vor einigen Jahren viele Wochen und Monate. Eine komplizierte Sortieranlage musste aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Das Pentahotel war damals sein Zuhause. Auf dem Straßenschild steht es noch,

aber jetzt ist es ein Leonardohotel.

Und genau hier haben wir auf unsere Spreetour angestoßen.
Es freut mich, dass du wieder dabei warst. Schaun wir mal wie der nächste Beitrag heißen wird: 2024 …..


